
Life Science Trends 2025: 5 Technologien, die (vielleicht) unsere Welt retten
Was bringt die Zukunft? Zum Jahresauftakt 2025 präsentieren wir fünf Innovationen aus den Life Sciences, die Hoffnung machen.
Unternehmen weltweit verabschieden sich gerade im Rekordtempo von ihren DEI- und Umweltzielen. Sind soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit damit plötzlich out? Nein, denn die Probleme hinter diesen Buzzwords bleiben real, verschärfen sich und schreien nach Lösungen. Gottseidank gibt es auch weiterhin Pionier*innen, die daran arbeiten – zum Beispiel in den Life Sciences. Deshalb präsentieren wir dir hier fünf ausgewählte Felder, auf denen die Branche gerade daran arbeitet, unser Leben und unseren Planeten ein Stück besser und gesünder zu machen.
Interessiert? Dann los!
Trend #1: Lebende Arzneien
Stell Dir vor, es gäbe ein Medikament, das gutartige Bakterien enthält, die darauf programmiert sind, eine spezifische Krankheit zu bekämpfen. Die Mikroorganismen könnten erkennen, ob dein Körper an dieser Krankheit leidet und bei Bedarf das passende Medikament freisetzen. Klingt futuristisch? Könnte aber bald Realität werden.
Verfahren wie die CAR-T-Zell-Therapie, bei der im Labor modifizierte, körpereigene Abwehrzellen zielgerichtet schädliche Tumorzellen zerstören, werden schon heute bei Blut-und Lymphknotenkrebs eingesetzt.
Zukünftig könnten solche ‚lebenden Arzneien‘ eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer personalisierten Medizin spielen – und etwa zur Behandlung chronischer Erkrankungen eingesetzt werden.
Trend #2: Epigenetik
Unser Erbgut ist nicht starr: Umwelt und Verhalten beeinflussen es. Wie solche äußeren Faktoren sich auf unsere Gene (und ihre Weitergabe) auswirken, untersucht die Epigenetik. Ein klassisches Beispiel ist etwa die Klärung der Frage, ob ein erhöhter Cannabis-Konsum der Eltern vor bzw. während der Schwangerschaft die genetische Disposition ihrer Kinder für psychiatrische Auffälligkeiten wie Autismus, ADHS oder Schizophrenie beeinflusst.
Schon heute arbeiten Forschende daran, solche epigenetischen Veränderungen zu verhindern, aufzuhalten – oder sogar rückgängig zu machen. So ließen sich zum Beispiel ganz neue Krebstherapien entwickeln. Erste Medikamente, etwa zur Behandlung bestimmter Arten von Blutkrebs, sind bereits zugelassen. Wie schon bei lebenden Arzneien zielt dieser Trend auf eine möglichst passgenaue, personalisierte Medizin.
Trend #3: In-vitro-Fleisch
In-vitro-Fleisch verspricht Fleischgenuss ohne schlechtes Gewissen: Wird die Fleischmasse für ein Burger-Patty oder einen Nugget nicht durch Schlachtung, sondern Züchtung von Gewebe im Labor produziert, soll das bislang übliche Tierleid in der konventionellen Fleischproduktion verhindert werden.
Noch steckt diese Branche in den Kinderschuhen: Zwar ist schon jetzt klar, dass In-vitro-Produktionsanlage deutlich weniger Flächen gegenüber konventioneller Fleischproduktion benötigen wird; ob der Energie- und Wasserverbrauch dagegen ebenfalls nachhaltig sein wird, steht noch in den Sternen.
In welchem Umfang Fleisch aus dem Labor sich in unserer Ernährung durchsetzen wird, wird sich erst zeigen. Aber es könnte klappen: 2020 kam in Singapur in ersten ausgewählten Restaurants kultiviertes Hühnerfleisch auf die Speisekarte. In den USA haben aktuell bereits zwei Unternehmen die Erlaubnis, Laborfleischerzeugnisse zu verkaufen.
Trend #4: Plastik zersetzende Bakterien
Die Verschmutzung unserer Umwelt durch Plastikabfälle belastet den gesamten Planeten und wirkt sich – Stichwort Mikroplastik – auch auf unsere körperliche Gesundheit aus. Allein in Deutschland entstehen jährlich sechs Millionen Tonnen Plastikmüll.
Deshalb suchen Forschende schon länger nach Mikroorganismen, die in der Lage sind, Plastik zu zersetzen. Erste Bakterien mit dieser Fähigkeit wurden bereits in der Arktis und in den Alpen entdeckt. Das Beste: Diese speziellen Arten schaffen das sogar bei niedrigen Temperaturen. Ob das für eine Nutzung im industriellen Maßstab ausreicht, ist noch offen. Sollte der Sprung von der Forschung in die Wirtschaft jedoch gelungen, könnte dies dazu beitragen, eines unserer größten Umweltprobleme nach dem Klimawandel dauerhaft zu lösen.
Trend #5: Quantenchemie
Ob bei der Entwicklung neuer Medikamente oder in der Materialwissenschaft – wann immer Forschende die besonderen Eigenschaften eines Moleküls verstehen wollen, sind sie auf umfangreiche Test angewiesen. Solche Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist mit viel Trial-and-Error verbunden – und kostet Unternehmen oft mehrere Jahre und große finanzielle Ressourcen.
Die Quantenchemie verspricht, all das zu verändern. Bisher konnten selbst fortschrittlichste Supercomputer chemische Prozesse nur sehr unzureichend simulieren. Quantencomputer dagegen sollen – so die Hoffnung – um einiges leistungsstärker und genauer sein. So könnten sie unsere Pharmaforschung revolutionieren, aber auch unsere Chemieindustrie deutlich effizienter und umweltschonender machen.
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Die Zukunft kann gern kommen
Unsere Beispiele zeigen: Die Life Sciences haben die Chance, unsere Welt ein ganzes Stück besser zu machen. Damit das klappen kann, müssen sie auch im Markt ankommen. Das ist oft gar nicht so leicht, aber machbar. Unser Blogbeitrag zum Thema Innovationskommunikation zeigt das anschaulich.
Du bist selbst im Bereich Life Sciences tätig und suchst Hilfe, deine Innovation erfolgreich zu kommunizieren? Dann nimm jetzt Kontakt zu uns auf. Unsere Expert:innen für Innovationskommunikation aus dem PIO BEYOND-Team unterstützen dich gerne!