PR in der Life-Science-Branche: Drei Tipps für eine Innovationskommunikation, die Eindruck macht

Nerses Chopurian

Die Kommunikation der Vorteile hochentwickelter Life-Science-Produkte und -Dienstleistungen ist nichts für schwache Nerven. Aber keine Sorge, wir haben drei wesentliche Herausforderungen identifiziert – und geben Tipps, wie du sie meisterst.

Life-Science-Produkte gehören zur Avantgarde technischer Innovation. Sie basieren auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, die oft das Leben von Millionen Menschen verbessern, ob durch revolutionäre Medikamente oder bahnbrechende Medizintechnik. Man könnte meinen, solche Produkte vermarkten sich quasi von selbst – schließlich sind wir alle offen für technologischen Fortschritt, oder? 

Leider funktioniert die Realität nicht ganz so optimistisch. Viele Unternehmen, Start-ups oder Forschungsteams erleben immer wieder, wie schwer ist, ein breites Publikum von ihren Ideen zu überzeugen. Warum eigentlich? Und viel wichtiger: Wie lässt sich das ändern? 

Aber schauen wir uns zunächst ein paar prominente Beispiele aus den letzten Jahren an. Sie machen deutlich, dass es nicht nur auf die Qualität der Innovation ankommt, sondern auch darauf, wie sie kommuniziert wird. Ein Mangel an verständlicher, emotionaler und zielgruppengerechter Kommunikation kann selbst die besten Produkte ausbremsen: 

1. Google Glass (2013) 

2013 brachte Google eine der ersten Smart Glasses auf den Markt, die mit Augmented Reality punkten sollten. Technologisch war das Produkt ein Meilenstein, doch die breite Akzeptanz blieb aus. Die Technologie war zu futuristisch für den Alltag, und die Menschen sorgten sich um Datenschutz (z. B. durch die Kamera). Letztlich wurde das Produkt wieder vom Markt genommen. 

2. Segway PT (2001) 

Der Segway wurde als „die Zukunft der Mobilität“ angekündigt und war ein technisches Wunderwerk. Überzeugen konnte er die breite Öffentlichkeit nicht. Zu unpraktisch und teuer für den Alltag wirkte das Gerät – und fand seinen Platz letztlich vor allem in Nischenmärkten wie dem Städtetourismus. 

3. CRISPR/Cas9-Genschere 

Die Genschere CRISPR hat die Genetik revolutioniert und ermöglicht präzise Eingriffe in das Erbgut. Trotz ihres wissenschaftlichen Potenzials bleibt die Nutzung der Technologie geprägt von Skepsis und ethischen Debatten, die eine breite Akzeptanz behindern. Viele Menschen fürchten „Designer-Babys“ oder unbeabsichtigte Folgen der Genveränderung. 

4. mRNA-Impfstoffe (2020) 

Die mRNA-Technologie rettete während der COVID-19-Pandemie Millionen von Leben und war ein wissenschaftlicher Durchbruch. Trotzdem stieß sie auf Widerstand: Misstrauen gegenüber der neuen Technologie, Verschwörungstheorien und unzureichende Aufklärung erschwerten die breite Akzeptanz. 

Dir kommen diese Herausforderungen bekannt vor und du fragst dich, wie du es mit deinem Unternehmen besser machen kannst? Dann haben wir ein paar Antworten für dich. Lass uns die drei häufigsten Hürden anschauen, die Life-Science-Innovationen oft im Weg stehen. Und natürlich verraten wir dir, wie du sie erfolgreich überwinden kannst. Bereit? Los geht’s! 

Die 3 größten Herausforderungen in der Life-Science-Kommunikation 

Herausforderung #1: Wissenschaft ist kein Selbstläufer

Life-Science-Produkte sind oft so kompliziert wie die Steuererklärung. Ob Pharmazie, Biotechnologie oder Neurologie: Viele Innovationen basieren auf hochkomplexen, wissenschaftlichen Prinzipien, die nicht jeder sofort versteht.

Das Problem? Wer etwas nicht versteht, neigt dazu, skeptisch zu sein. Manchmal ist diese Skepsis harmlos, manchmal mutiert sie – wie bei den mRNA-Impfstoffen – zu handfester Ablehnung. Die Technologie war ein Gamechanger im Kampf gegen COVID-19, wurde jedoch von Verschwörungstheorien und Ängsten überschattet.

Umgekehrt kann ein Hype um Innovationen Erwartungen wecken, die diese nicht erfüllen können. Life-Science-Kommunikation muss deshalb die Balance zwischen Begeisterung und Realismus finden.

Herausforderung #2: Der Nutzen muss glasklar sein

„Wofür brauche ich das eigentlich?“ Diese Frage hängt über vielen Life-Science-Produkten wie ein Damoklesschwert. Besonders schwer haben es Innovationen, die bestehende Lösungen lediglich verbessern – und nicht komplett neu erfinden.

Bestes Beispiel: Verpackungsmaterialien aus Myzel (Pilzgeflecht) könnten viele Kunststoffe ersetzen, weil sie emissionsärmer und biologisch abbaubar sind. Doch Menschen und Unternehmen, die „einfach nur etwas einpacken wollen“, greifen oft zum altbekannten Plastik. Dein Produkt muss deshalb klar machen, dass es unter Umständen mehr zu bieten hat – zum Beispiel, dass es einen kleinen Teil dazu beiträgt, die Welt zu retten. 

Herausforderung #3: Anspruchsvolle Zielgruppen

Life-Science-Produkte haben oft keinen Massenmarkt. Sie richten sich an spezialisierte Zielgruppen wie Forschende, Industriepartner oder Investorinnen, die selbst Experteninnen auf ihrem Gebiet sind. Solche Menschen überzeugen? Kein Spaziergang. Sie erwarten klare, faktenbasierte Informationen, und das auf den richtigen Kanälen. 

3 Best Practices, die deine Life-Science-Kommunikation revolutionieren

Tipp #1: Zielgruppen wie ein Profi segmentieren

Kenne deine Zielgruppen – und zwar alle. Neben Endkundinnen gehören dazu Investorinnen, politische Entscheidungsträgerinnen oder Fachmedien. Jede Gruppe hat andere Erwartungen. Investorinnen wollen harte Fakten, Endkund*innen vielleicht emotionale Geschichten.

Definiere klare Kernbotschaften für jede Zielgruppe und finde die besten Kanäle, um sie zu erreichen – ob Social Media, Fachkonferenzen oder klassischer Print.

Tipp #2: Erzähle eine gute Geschichte

Menschen lieben Geschichten. Finde ein Narrativ, das deine Mission, Vision und den Mehrwert deines Produkts auf den Punkt bringt. Mit einer guten Story erreichst du nicht nur die Köpfe, sondern auch die Herzen deiner Zielgruppen.

Storytelling in der Praxis: Unser Kunde QUTAC musste das abstrakte Thema Quantencomputing in eine ansprechende Geschichte verwandeln. Hier in unserem QUTAC-Case erfährst du, wie wir dabei geholfen haben. 

Tipp #3: Zeige Gesichter – und zwar echte

Menschen kaufen keine Produkte. Sie kaufen Emotionen, Geschichten und Sympathie. Zeig die Personen hinter deiner Innovation – die Forschenden, die davon profitieren, oder die Probleme, die du löst.

Personalisierung in der Praxis: Den Potsdam Science Park haben wir etwa dabei unterstützt, die klugen Köpfe aus wissenschaftlichen Instituten und Startups sichtbar zu machen und ihnen eine Stimme zu geben. Unseren Case dazu findest du hier. Oder tauch gleich selbst in den Potsdam Science Park-Blog und in die Geschichten ein, die wir dort erzählen durften.

Life-Science-Kommunikation mit Herz und Verstand 

Die Vermarktung von Life-Science-Produkten ist anspruchsvoll, aber machbar. Mit der richtigen Strategie erreichst du nicht nur deine Zielgruppen, sondern gewinnst auch ihre Sympathie. Falls du bereit bist, deine Kommunikation aufs nächste Level zu heben, stehen wir bei PIO BEYOND bereit, um dich dabei zu unterstützen.

Überzeugt? Wenn ich dein Interesse geweckt habe,  nimm jetzt Kontakt uns auf. Wir freuen uns darauf, mit dir zu arbeiten!