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Vier junge Menschen arbeiten gemeinsam in einem hellen Büro.

Mitarbeitende richtig motivieren – So hebst du die Stimmung deines Teams

Janne Thiemann

Nichts bringt dein Unternehmen mehr voran als motivierte Mitarbeitende. In diesem Beitrag zeigen wir dir darum, wie du das Engagement in deinem Team erfolgreich hochhältst.

Motivierte, zufriedene Mitarbeitende sind der wichtigste Teil jeder Recruiting-Strategie. Arbeiten deine Mitarbeitenden engagiert, ist deine Employer Brand erst authentisch. Ein gutes Arbeitsklima wird oft auch nach außen sichtbar, zieht neue Talente an und bindet deine bestehenden Mitarbeitenden enger an dich. In diesem Beitrag zeigen wir dir:

  • was Mitarbeitendenmotivation konkret bedeutet; 

  • wie dein Unternehmen von motivierten Mitarbeitenden profitiert;  

  • welche Arten der Motivation du kennen solltest; 

  • die drei großen Dimensionen der Motivation, in denen du aktiv werden solltest. 

Was ist Mitarbeitendenmotivation?

Laut dem Gabler Wirtschaftslexikon fällt unter Mitarbeitendenmotivation jede

„Einflussnahme der Führungskraft bzw. des Unternehmens auf den Mitarbeiter, um diesen zu bewegen, sein Leistungsverhalten und/oder seine Leistungsergebnisse beizubehalten, weiterzuentwickeln oder (grundlegend) zu ändern […]“

Konkret geht es also immer darum, dass du die Leistungsbereitschaft deiner Mitarbeitenden erhöhst oder auf einem hohen Niveau hältst. Deine Motivationsmaßnahmen sind erfolgreich, wenn deine Mitarbeitenden konstant gute Arbeit leisten oder sich steigern, ohne dabei auszubrennen.

Wie profitiert Dein Unternehmen von motivierten Mitarbeitenden?

Die Arten, auf die dein Unternehmen von motivierten Mitarbeitenden profitiert, sind vielfältig. So führt eine erhöhte Motivation etwa zu… 

  • einer gesteigerten Arbeitsleistung;

  • einer verbesserten Innovationleistung, z. B. indem Mitarbeitende Arbeits- und Kundenprozesse konstant und selbständig optimieren;

  • geringeren Fehl- und Krankenzeiten;

  • weniger Arbeitsunfällen;

  • weniger Fehlern; und

  • weniger Fällen von Fehlverhalten am Arbeitsplatz (von mangelnden Umgangsformen bis zum Diebstahl von Unternehmenseigentum)

Welche Arten der Motivation gibt es?

Menschen lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise motivieren. Dabei gibt es nicht den einen richtigen Weg. Möchtest du erreichen, dass deine Mitarbeitenden engagiert bei der Sache sind, achte am besten auf eine gesunde Mischung der folgenden Faktoren:

Intrinsische Motivation 

Tun Mitarbeitende etwas aus innerer Überzeugung (z. B. weil sie es moralisch richtig oder einfach interessant finden), spricht man von intrinsischer Motivation. Deine Mitarbeitenden erledigen ihre Arbeit dann quasi für sich selbst und sind bereit, Zeit und Energie zu investieren. Das hat Vorteile, denn Menschen, die eine Aufgabe intrinsisch motiviert angehen, sind ausdauernd und ertragen leichter kleine und größere Rückschläge. Intrinsische Motivation ist also eine der stärksten und ausdauerndsten Antriebskräfte von uns Menschen.

Extrinsische Motivation

Extrinsische Motivation bezeichnet den Versuch, andere durch das Angebot einer Belohnung zu einer bestimmten Leistung zu bewegen. Ihre Wirkung verpufft in der Regel schnell. Belohnungen und Privilegien werden bald als gegeben angesehen. Setzt du als Arbeitgeber auf extrinsische Motivation, musst du also regemäßig nachlegen, um das Engagement deiner Mitarbeitenden hoch zu halten. Trotzdem solltest du extrinsische Belohnungen (wie z. B. die Höhe deiner Gehälter) nicht unterschätzen. Für viele Menschen bleiben sie ein wichtiger Hygienefaktor; sprich: Fehlt es an materiellen Anreizen, sehen Talente sich schnell nach Alternativen um.

Aufgabenorientierte Motivation

Neben inneren und äußeren Faktoren hat auch die Art der Aufgabe Einfluss auf die Motivation. Einige wünschen sich ToDos mit überschaubarem Umfang und klarer Struktur. Sie möchten die Dinge  systematisch abarbeiten. Andere reizt die unbekannte Herausforderung mit ungewissem Ausgang. In unserer modernen Arbeitskultur neigen wir oft dazu, den zweiten Typus wert- und den ersten geringzuschätzen. Als Arbeitgeber solltest du aber nicht in diese Falle tappen, sondern „Routiniers“ genauso ernst nehmen wie „Entdecker*innen“. Wenn möglich, teile Aufgaben so zu, dass sie zu den Motivationsprofilen deiner Mitarbeitenden passen.

Kontextorientierte Motivation

Kontextorientiere Motivation betrifft die sozialen Aspekte der Arbeit. Dazu gehören das Miteinander und der persönliche Austausch mit Kolleg*innen, das gemeinsame Feiern von Erfolgen oder die Gewissheit, etwas zum Gemeinwohl beizutragen. Solche Faktoren sind zwar nicht für alle Mitarbeitenden gleich wichtig, trotzdem solltest du darauf achten, dass der Kontext, den dein Team bei seiner Arbeit erlebt, stets positiv ist.

Dimensionen der Mitarbeitendenmotivation

Möchtest du die Motivation deiner Mitarbeitenden steigern, kannst du ganz konkret die folgenden drei Dimensionen angehen.  

Dimension #1: Teilhabe im Unternehmen

Teilhabe bedeutet, dass deine Mitarbeitenden die Möglichkeit bekommen, sich aktiv im Unternehmen zu engagieren. Sie sorgt dafür, dass sie das Gefühl haben, selbstbestimmt zu arbeiten und etwas zu bewegen. Durch Teilhabe zeigst du ihnen, dass sie nicht nur ein „Rädchen im Getriebe“ sind. Das fördert ihre Motivation. Hier sind zwei Initiativen, mit denen du die Teilhabe in deinem Unternehmen stärken kannst:

Mache Manager*innen zu Vorbildern 

Mitarbeitende sind demotiviert, wenn Manager*innen sich von ihnen, ihrer Arbeit oder den Kundinnen entfremden. Das gilt besonders, wenn sie sich auf Selbstdarstellung und kurzfristige Profitmaximierung konzentrieren (Der britisch-amerikanische Tech-Journalist Ed Zitron hat hierfür den Begriff des „Business Idiot“ geprägt).

Umgekehrt bedeutet das: Sind Manager*innen echte Vorbilder, werden sie zu Motivations-Boostern für deine Belegschaft. Damit das gelingt, kannst du die folgenden Strategien anwenden:

  • Lass Manager*innen „probearbeiten“. Wenn Führungskräfte gelegentlich selbst im Callcenter oder an der Kasse sitzen, behalten sie ein Gespür für die Herausforderungen im Unternehmen. So können sie ihr Team besser motivieren und fördern den internen Zusammenhalt. Je höher die Führungsrolle, umso wichtiger sind solche „Reality-Checks“.

  • Sorge dafür, dass Manager*innen Werte wie Leistungsbereitschaft, Teamgeist, Fairness und Empathie in ihrem Team aktiv vorleben – und nicht nur behaupten oder von anderen einfordern.

  • Vergib Führungsrollen an geeignete Kandidat*innen. Führung ist eine dienende Aufgabe. Manager*innen sollten gut darin sein, ein Team zu organisieren und Höchstleistungen zu ermöglichen – wie ein Regisseur, der weiß, wie er seine Schauspielenden vor der Kamera glänzen lässt.

Probier’s mit Mitbestimmung 

Bei Staaten haben sich Demokratien als beste Regierungsform bewiesen. In Unternehmen akzeptieren wir dagegen meist autokratische Strukturen, weil wir sie für effizienter oder zielführender halten. Aber stimmt das überhaupt?

Fakt ist: Grundsätzlich profitieren Unternehmen davon, wenn sie Mitarbeitenden mehr Mitbestimmung ermöglichen – vor allem in Sachen Motivation. Bottom-up-Feedbackgespräche und eine offene Kommunikation schaffen zum Beispiel ein Klima, in dem Mitarbeitende sich gehört fühlen und sich trauen, das Unternehmen konstruktiv zu beeinflussen. Das hilft, Mitarbeitende zu halten und zu motivieren.

Dimension #2: Wertschätzung

Wertschätzung ist ein wichtiger Motivator für viele Mitarbeitenden. Dein Team wertzuschätzen bedeutet, dass du ihm aktiv zeigst, dass es dir wichtig ist, du die Leistungen einzelner Mitarbeitenden wahrnimmst – und du bereit bist, sie entsprechend dafür zu entlohnen. Hier sind die drei wichtigsten Faktoren für eine gelungene Wertschätzung:

Lobe deine Mitarbeitenden

Auch wenn es banal klingt: Manchmal möchten Menschen einfach nur hören, dass ihre Anstrengung bemerkt wurden, oder dass sie etwas gut gemacht haben. Deshalb solltest du dafür sorgen, dass Mitarbeitende für ihre Leistung regelmäßig positives Feedback bekommen. Das motiviert sie, sich auch weiter anzustrengen.

Feiere Erfolge gemeinsam

Ist dein Unternehmen erfolgreich, ist das oft das Ergebnis von vielen kleinen Dingen, die deine Mitarbeitenden richtig gemacht haben. Deshalb solltest du diese gemeinsame Anstrengung auch sichtbar machen. Feiere mit deinen Mitarbeitenden, zum Beispiel bei einem Team-Event, bei dem du sie einen Tag lang nicht an ihre Arbeit denken lässt. Stattdessen gibst du ihnen die Möglichkeit, einfach zusammen zu kommen und Spaß zu haben. Das wird ihren Zusammenhalt stärken und sie motivieren, auch in Zukunft für das Unternehmen alles zu geben.

Lass dich Wertschätzung etwas kosten

Zu guter Letzt solltest du Wertschätzung nicht nur behaupten, sondern ihr auch ganz materiell Ausdruck verleihen. Hier kommt die Symbolfunktion von extrinsischer Motivation ins Spiel. Leisten Mitarbeitende gute Arbeit, honoriere sie dafür z. B. mit einem höheren Gehalt, zusätzlichen Urlaubstagen oder einer Erfolgsbeteiligung. Auf diese Weise zeigst du, dass du die Anstrengungen deines Teams nicht nur mit schönen Worten anerkennst, sondern auch bereit bist, etwas zurück zu geben. Das vermittelt deinen Mitarbeitenden des Gefühl, dass du es ernst meinst.

Dimension #3: Investiere in deine Mitarbeitenden

Indem du in deine Mitarbeitenden investierst, zeigst du ihnen, dass zwischen ihnen und deinem Unternehmen nicht nur eine Geschäftsbeziehung (‚Arbeit gegen Gehalt‘) besteht, sondern dass du einen Rahmen für ihre persönliche Weiterentwicklung und ihr Wohlergehen schaffst. Investitionen können z. B. die folgenden Bereiche betreffen:

Körperliche und mentale Gesundheit 

Schaffe Gesundheitsangebote, die dem körperlichen und seelischen Wohlergehen deiner Mitarbeitenden zugute kommen. Deinen Ideen sind hier als Arbeitgeber wenig Grenzen gesetzt. Du kannst regelmäßige Gesundheitschecks oder Impfungen anbieten, oder einen Raum mit Fitnessgeräten bereitstellen. Auch Möglichkeiten für gemeinsamen Betriebssport (z. B. Yogastunden) oder das Buchen einer Massage helfen deinem Team, Kraft zu tanken. Das motiviert sie und steigert langfristig ihre Leistung.

Work-Life-Balance

Fördere die Work-Life-Balance deines Teams, indem du eine konstruktive Kultur rund um das Thema Arbeitszeiten etablierst. Vor allem solltest du verhindern, dass Mitarbeitende sich in der performativen Darstellung von Leistung verlieren, die niemandem hilft. Eine negative Kultur drückt sich z. B. darin aus, dass Mitarbeitende versuchen, sich durch längere Anwesenheitszeiten im Büro gegenseitig zu überbieten. Auch die ständige Kontrolle von Arbeitszeiten produziert oft nur negativen Stress und demotiviert deine Mitarbeitenden. Implementiere stattdessen Instrumente wie Vertrauensarbeitszeit und eine flexible Homeoffice-Regel, die ein gesundes Arbeitsklima fördern.

Weiterbildungen

Schaffe attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten für deine Mitarbeitenden, die ihnen helfen, genau die Fähigkeiten zu erlernen, die sie möchten, die für ihren Job gebraucht werden und die auch dein Unternehmen langfristig weiterbringen werden. So zeigst du ihnen, dass du an ihrem persönlichen Wachstum interessiert bist. Das fördert ihre Motivation und sorgt dafür, dass sie auch langfristig nicht in die bore-out-Falle tappen. Stattdessen bekommen sie von dir immer wieder die neuen, spannenden Herausforderungen, die ihr persönliches Engagement hoch halten, ohne sie zu überfordern.

Fazit 

Willst du deine Mitarbeiter erfolgreich und dauerhaft motivieren, stehen dir viele Möglichkeiten offen. Einige von ihnen sind für dein Unternehmen zuerst mit Umstellungen oder größeren Anstrengungen verbunden. Trotzdem lohnen sie sich, da sie helfen, das Engagement deines Teams, deine Unternehmenskultur und damit langfristig deinen Erfolg am Markt zu steigern.

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