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Social Media Recruiting – Die wichtigsten Fragen und Tipps

Janne Thiemann

Social Media ist heute ein fester Bestandteil der meisten Recruiting-Strategien. Hier klären wir die wichtigsten Fragen und geben Dir wichtige Tipps rund um das Thema.

Social Media ist heute fester Bestandteil vieler Recruiting-Strategien. Dabei dominieren in vielen Unternehmen noch eine Reihe von Mythen und Halbwahrheiten. Deshalb klären wir in diesem Beitrag die wichtigsten Fragen rund um das Thema und geben Dir wichtige Tipps, mit denen Dein Recruiting auf Social Media zum Erfolg werden.

Was ist Social Media Recruiting?

Beginnen wir mit den Grundlagen: Social Media Recruiting umfasst alle Social Media-Maßnahmen, die darauf abzielen, geeignete Kandidat*innen auf konkrete Stellenausschreibungen hinzuweisen. Dazu gehören Postings genauso wie direkte oder private Nachrichten. Auch Social Media-Aktivitäten, die ganz allgemein die eigene Employer Brand stärken, sind Social Media Recruiting im weiteren Sinn.

Welche Plattformen sind für Social Media Recruiting relevant?

So weit zur Theorie. Doch welche Plattformen sind wirklich Social Media? Und welche sind aus Recruiting-Sicht für Dein Unternehmen relevant?

Viele denke bei Social Media an Facebook, Instagram, X oder – im Recruiting-Kontext - LinkedIn: Dienste, auf denen Nutzer*innen selbsterstellten Content teilen, ob im Freundeskreis oder mit tausenden Followe*rinnen. 

Doch zu Social Media gehören ebenso Videoplattformen wie YouTube und TikTok, wo diese auf die Interaktion innerhalb bestimmter Communities setzen (auf YouTube z. B. in den Kommentarspalten). Auch Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram sind Social Media, weil auf ihnen Gruppenchats mit teilweise hunderten von Mitgliedern immer wichtiger werden.

Auf welche Plattformen Du Dich bei Deinen Recruiting-Aktivitäten fokussieren solltest, hängt von Deiner Branche ab. Auch die zu besetzende Stelle spielt eine Rolle. Analysiere deshalb Deine Zielgruppe(n) genau und finde heraus, in welchen Netzwerken sie sich online am liebsten bewegen.

Was kann Social Media Recruiting? Und was nicht?

Social Media kann die Recruiting-Aktivitäten Deines Unternehmen auf unterschiedliche Weise unterstützen. Du kannst…

  • Social Media nutzen, um konkrete, aktuelle Stellenausschreibungen mit einem breiten Publikum zu teilen

  • Mitarbeitende motivieren, über ihre Accounts Ausschreibungen zu teilen und Dich als Arbeitgeber zu empfehlen

  • Dich auf Social Media allgemein als exzellenten Arbeitgeber präsentieren (Employer Branding)

Beachte, dass Social Media andere Recruiting-Maßnahmen immer nur ergänzen kann. Allein auf Facebook, LinkedIn und Co. verlassen solltest Du Dich nie. Tatsächlich sinkt der Stern der sozialen Medien gerade etwas. Bis auf die USA nimmt die Nutzung nach Jahren des Wachstums weltweit eher wieder ab. Und nur 14 bis 25 Prozent aller Nutzer*innen verwenden ihre Accounts auch für arbeitsbezogene Aktivitäten. Das geht aus dem "Social - Behind the screens"-Report von GWI von 2023 hervor. Trotzdem solltest Du Social Media nicht einfach links liegen lassen. Im Recruiting bleibt es weiterhin ein wichtiger Hygiene-Faktor. Das heißt: Du kannst als Unternehmen eigentlich nicht darauf verzichten. Nur wer auf Social Media aktiv ist, existiert in der Wahrnehmung vieler Kandidat*innen überhaupt.

Welche Unternehmen profitieren am meisten von Social Media Recruiting? 

In der Vergangenheit war Social Media-Recruiting vor allem etwas für große Unternehmen mit tausenden von Follower*innen. Dank Paid Advertising erreichst Du Deine Zielgruppe heute aber genauso gut, wenn Dein Unternehmen eher klein ist – solange Du bereit bist, ein wenig Werbebudget in die Hand zu nehmen.

Besonders geeignet ist Social Media Recruiting für Unternehmen, deren Branche oder Talentpool online sehr aktiv ist. Hierzu zählen vor allem:

  • Tech-affine Industrien

  • Kreative und digitale Branchen

Welche Jobangebote profitieren am meisten von Social Media?

Möchtest Du mit Social Media Deine Employer Brand stärken, ist das immer sinnvoll. Geht es darum, konkrete Stellen zu besetzen, fokussiere Dich besser auf Rollen, bei Deinen Social Media für die jeweilige Zielgruppe einen hohen Stellenwert hat. Das sind z. B.:

  • Jüngere Talente wie Millennials und die Generation Z

  • Dazu passend: Stellen, die eher den Beginn einer Karriere markieren (z. B. Praktika, Trainee- oder ganz allgemein „Junior“-Stellen)

Wie viel kostet Social Media Recruiting? 

Die meisten Social Media Plattformen sind kostenlos. Trotzdem hat Social Media Recruiting seinen Preis. Einerseits solltest Du als Unternehmen die nötige Zeit und Mühe aufwenden, um regelmäßig Content in passender Qualität zu produzieren. Andererseits wirst Du oft auch ein gewisses Werbe-Budget investieren, um die Reichweite Deiner Postings zu erhöhen.

Wenn Du Deine Employer Brand nicht nur auf Social Media, sondern ganzheitlich stärken willst, unterstützen Dich unsere Expert*innen von PIO BELOVED gerne dabei. Nimm einfach Kontakt mit uns auf und lerne uns kennen.

12 Tipps für Social Media Recruiting 

Social Media ist also eine wichtige, wenn auch nicht ganz einfache Ergänzung Deiner Recruiting-Aktivitäten. Doch wie kann sie gelingen? Hier verraten wir Dir unsere wichtigsten Tipps, die Deine Erfolgschancen auf LinkedIn, Instagram und Co. erhöhen.

Tipp #1: Investiere in Deine Employer Brand

Unser erster Tipp in Sachen Social Media Recruiting ist zugleich der schwierigste: Investiere in Deine Employer Brand. Das heißt: Investiere die nötige Zeit und den Aufwand, um auf den Plattformen Deiner Wahl als exzellenter Arbeitgeber sichtbar zu sein – selbst, wenn Du aktuell keine konkreten Stellen ausgeschrieben hast. Hierbei solltest Du die folgenden Essentials beachten:

  • Poste regelmäßig. Wie häufig Du neuen Content lieferst, ist zweitrangig und sollte zu Deinen verfügbaren Ressourcen passen. Ob wöchentlich oder einmal im Monat – Hauptsache, du postest in einem verlässlichen Zyklus.

  • Poste spannenden Content, der Dein Publikum einlädt, mit Dir (und miteinander) in Austausch zu treten. Teile z. B. Wissenswertes zu Deiner Unternehmenskultur und Deinen Werten und animiere Nutzer*innen, ihre Sicht zu bestimmten Themen mit Dir zu teilen.

  • Engagiere Deine Mitarbeitenden. Frage Sie, welche Themen für Sie als Arbeitnehmende relevant sind und motiviere Sie, sich in die Content-Erstellung einzubringen – z. B. als Testimonials, die Deiner Zielgruppe aus erster Hand bestätigen, dass Du ein großartiger Arbeitgeber bist.

Tipp #2: Bitte Deine Mitarbeitenden um Hilfe

Auf Social Media-Plattformen gilt: Engangement ist alles. Scheu Dich nicht davor, Deine Mitarbeitenden zu bitten, Recruiting- und Employer-Branding-Posts zu liken, zu kommentieren und zu teilen – am Besten noch innerhalb den ersten zwei Stunden nach dem Posting. So erhält Dein Content den nötigen Aufmerksamkeits-Boost. Außerdem erreichst Du so auch Accounts, wie Deinem Unternehmen bisher womöglich nicht gefolgt sind.

Tipp #3: Werde aktiv in Communities und Gruppen

Viele Social Media-Plattformen bieten die Möglichkeit, Gruppen oder Communities rund um bestimmte Themen zu gründen. Häufig bilden sich solche Gruppen zu bestimmten Branchen, Berufsgruppen oder Themen, die für Dein Recruiting relevant sind. Suchst Du z. B. UX-Designer, durchstöbere Deine üblichen Social Media-Plattformen nach Communities, in denen diese aktiv sind und sich austauschen. In diesen kannst Du Deine Jobangebote teilen. Aber beachte: In manchen Gruppen wird so etwas nicht gern gesehen. Prüfe deshalb vorher, ob es in Ordnung ist, Deine Recruiting-Inhalte in einer Community zu teilen.

Tipp #4: Bewirb Deine Stellenausschreibungen in bezahlten Ads. 

Der einfachste Weg, auf Social Media Aufmerksamkeit für Deine Stellenausschreibungen zu generieren sind bezahlte Ads. Mit diesen erreichst Du besonders gut spezifische Zielgruppen, z.B. Personen, die bestimmte Qualifikationen besitzen und deshalb gut zu einer bestimmten Stelle passen. Das gilt auch, wenn diese Nutzer*innen Deinen Social Media-Kanälen sonst nicht folgen.

Tipp #5: Habe Mut, kurz und „clickbaity“ zu sein

Social Media ist schnelllebig. Wenn Deine Postings Dein Publikum nicht vom ersten Satz an zum Weiterlesen motivieren, verlierst Du sie. Gestalte Deine Postings deshalb möglichst knapp und wähle „provokante“ Titel und Einstiege, die Spannung erzeugen und Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Tipp #6: Achte auf Hashtags

Viele Social Media-Plattformen ermöglichen die Nutzung von Hashtags. Also solltest auch Du auf sie setzen. Dabei gilt: Sei spezifisch! Verwende z. B. statt dem allgemeinen #job, konkrete Hashtags wie #enginneeringjobs. Auch lokale Tags wie #hamburg, die den Arbeitsort für eine Ausschreibung eingrenzen, sind hilfreich.

Tipp #7: Achte auf die richtige Bebilderung

Bilder sind ein entscheidender Faktor auf allen Social Media-Plattformen – nicht nur auf Instagram. Hier sind einige Basics, was Du bei der Bebilderung Deiner Postings beachten solltest:

  • Vermeide Stockbilder. Musst Du doch einmal auf generisches Bildmaterial zurückgreifen, versuche, sie z. B. durch passende Filter zu individualisieren.

  • Vermeide Schwarz-Weiß-Bilder. In Eye-Tracking-Tests performen solche Darstellungen oft schlechter. Außerdem können Schwarz-Weiß-Bilder einer Einzelperson mit einem Nachruf verwechselt werden!

  • Wähle Bilder, die zu Deinem Recruiting-Kontext passen – am besten authentische Bilder Deiner Büros und Mitarbeitenden.

Tipp #8: Setze auf Video-Content

Video-Content liefern auf Social Media generell ein besseres Engagement. Versuche deshalb, in Deine Postings regelmäßig Videos einzubinden, wenn es sinnvoll ist. Dabei solltest Du hochwertige Untertitel zur Verfügung stellen. So stellst Du die Barrierefreiheit Deiner Videos sicher und ermöglichst, sie auch ohne Ton ansehen zu können.

Acht außerdem darauf, dass Du Videos nativ einbindest, anstatt nur über einen Link oder eine andere Website wie YouTube. Viele Social Media-Plattformen belohnen dies durch eine verbesserte Reichweite.

Tipp #9: Mache konkrete Gehaltsangaben

Viele Arbeitgeber vermeiden bei Stellenausschreibungen explizite Gehaltsangaben. Das ist ein Fehler. Denn fehlenden Informationen zum Gehalt reduzieren die Anzahl der Bewerbungen deutlich. Wenn Du keine spezifische Zahl nennen möchtest, gib alternativ eine ungefähre Gehaltsspanne an.

Tipp #10: Setze auf authentisches Engagement

Interagiere mit anderen Accounts, z. B., indem Du ihre Postings likest, kommentierst und teilst. Auf diese Weise baust Du ein authentisches, starkes und verlässliches Netzwerk auf.

Zusätzlich kannst Du direkte bzw. private Nachrichten mit anderen Nutzer*innen austauschen. So kannst Du vertraulich mit potenziellen Kandidat*innen sprechen. Doch Vorsicht: Kalt-Akquise via Direktnachricht auf Social Media ist bei manchen Arbeitnehmerinnen nicht gerne gesehen. Checke außerdem regelmäßig Deinen eigenes Postfach damit Du keine Nachricht anderer Nutzer*innen verpasst.

Tipp #11: Vergiss den Call to Action nicht

Jedes Deiner Postings sollte eine konkrete Aufforderung an Deine Zielgruppe enthalten. Sei es, dass Du Sie allgemein zum Engagement mit Deinem Post aufrufst oder mit einem Link auf Dein firmeneigenes Jobportal lockst – Ein Posting ohne konkreten Appel ist aus Social Media-Sicht verschwendete Mühe.

Tipp #12: Lass es menscheln

Um bei Deiner Zielgruppe einen positiven Eindruck zu hinterlassen, solltest Du authentisch, freundlich und einfach menschlich wirken. Teile z. B. echte Einblicke in Dein Unternehmen und Dein Team, etwa gemeinsame Erfolge oder auch nur das kollegiale Beisammensein in der büroeigenen Kaffeeküche.

Und: Achte auch online immer auf die passend Etikette. Sei Freundlich, zuvorkommend und begegne anderen Nutzer*innen so, wie Du es auch im echten Leben tun würdest.

Fazit: So kann erfolgreiches Social Media Recruiting gelingen

Social Media Recruiting ist eine feste Größe. Es hat seinen Preis, aber auch seinen Wert: Agiert Dein Unterhemen in einer Tech-affinen Industrien, in der Kreativ- oder Digitalbranche oder möchtest Du einfach nur Deine Employer Brand stärken, ist es das richtige Werkzeug für Dich – gerade, wenn es darum geht, junge Kandidat*innen wie Millennials und die Generation Z anzusprechen. Mit unseren 12 Einsteigertipps stellst Du Dein Social Media Recruiting auf eine gute Basis, mit Der Du die Zahl Deiner Follower*innen und geeigneten Bewerber*innen erhöhen kannst.

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